Wendelförderer

Wendelförderer sind im industriellen Bereich ein wichtiger Bestandteil von Fördersystemen. Sie können ähnlich wie Linearförderer oder Steilwandförderer in eine komplexe Förderanlage integriert oder als unabhängige Komponente für die vertikale Förderung von verschiedenen Arten von Gütern zuständig sein. Neben der Förderung von Schüttgut werden Wendelförderer vor allem für das Sortieren von kleinem Stückgut wie Schrauben oder Drehteilen verwendet. In der Regel handelt es sich bei Wendelförderern um Sonderanfertigungen, die speziell für den jeweiligen Einsatzzweck entworfen werden. Als Teil einer Sortieranlage können Wendelförderer deshalb immer nur für exakt definierte Güter eingesetzt werden. Mithilfe von Umbaumaßnahmen lassen sich Wendelförderer jedoch so umrüsten, dass sie auch ähnliche Bauteile sortieren können.

Wie funktioniert ein Wendelförderer?

Wendelförderer sind auch als Vibrationswendelförderer, Teileförderer, Topfförderer oder Rütteltopf bekannt. Diese Bezeichnungen lassen sich auf die spezifische Bauform des Wendelförderers und dessen Funktionsweise zurückführen: Das Sortieroberteil eines Wendelförderers ist wie ein Topf geformt, der aus einer fest verbundenen zylindrischen Spirale, der sogenannten Wendel besteht. Mit Blick auf die schraubenförmige Förderbahn bzw. den Topf des Wendelförderers unterscheidet man zudem zwischen Zylinderform, Stufenform und Kegelform.

Die Funktionsweise ist relativ simpel: Durch einen elektromagnetischen Schwingantrieb wird die Förderbahn des Wendelförderers in Vibration versetzt. Diese Vibration initiiert beim auf der Förderbahn liegenden Gegenstand eine Wurfbewegung, die den Gegenstand in gewünschter Richtung fortbewegt. Man spricht hierbei auch vom sogenannten Mikrowurf. Je nachdem, ob spezifische Sortierelemente eingebaut sind, erfolgt darüber hinaus eine Ausrichtung der Gegenstände auf der Förderbahn. Das ist wichtig, wenn der Wendelförderer als Sortierförderer genutzt wird. Die Sortierelemente – auch Schikanen genannt – werden für gewöhnlich von Hand eingebaut. Je nach Konzeption des Wendelförderers ist es möglich Umbauten vorzunehmen, die eine Anpassung der Schikanen an wechselnde Transportgegenstände erlaubt.

In Abhängigkeit von der Produktionskette, in welcher der Wendelförderer integriert ist, lassen sich neben den Schikanen noch einige andere Parameter individuell regulieren. So ist es beispielsweise möglich die Fördergeschwindigkeit durch eine Veränderung der Vibrationsstärke bzw. Schwingfrequenz zu verändern. Zudem können verschiedene zusätzliche Elemente, etwa zur Temperaturregulierung, angeschlossen werden. So gibt es neben Wendelkühlern, die das Stückgut im Wendelförderer herunterkühlen, auch Heizwendelförderer, die für einen Temperaturanstieg der zu fördernden Gegenstände sorgen.

Wendelförderer

Wo liegen die Vorteile von Wendelförderern und wo werden sie eingesetzt?

Insbesondere kleinere Wendelförderer werden in industriellen Bereichen wegen ihrer Sortierfunktion angeschafft. Das erhöht bei weiterführenden Arbeitsprozessen die Taktzeit, da die benötigten Kleinbauteile direkt lagerichtig gefördert werden. Eingesetzt werden sie unter anderem in der Automobilbranche, der Medizintechnik sowie auch in der Kunststoff- und der Elektronindustrie. Wichtig ist allerdings Verschleißerscheinungen am Wendelförderer von vornherein vorzubeugen. Das lässt sich beispielsweise mithilfe von speziellen Beschichtungen der Wendelbahn umsetzen.